Die Hölle als mythologisches Bild für einen inneren Transformationsprozess
Die Hölle ist ein äußerst negativ besetzter Begriff und wird allgemein assoziiert mit einer schlimmen Strafe nach dem Tod für schlechtes Verhalten im Leben.
Diese Sichtweise könnte falscher nicht sein, denn
- läuft das, was als die Hölle bezeichnet wird schon zu Lebzeiten ab und
- handelt es sich dabei um einen äußerst wirksamen und positiven Transformationsprozess
Andererseits ist es vielleicht nicht unbedingt ganz falsch, sondern eher eine sehr grobe Verzerrung, denn angenehm ist das, was als Hölle bezeichnet wird nicht unbedingt. Aber es verändert einen Menschen auf eine sehr wirksame Weise.
Zur negativen Sichtweise auf die Hölle passt auch, dass jener Transformationsprozess im gegenwärtigen Mensch-Sein nahezu vollständig gemieden oder blockiert wird.
Genau das ist aber auch die Ursache dafür, wenn sich Menschen nicht wirklich oder nur sehr langsam weiterentwickeln.
In der Hölle büßt man für etwas, damit man etwas nicht wieder tut – so die landläufige (aber falsche) Sicht.
Die richtige Sicht auf die Hölle ist: Man durchlebt etwas auf eine bestimmte Weise und gewinnt dabei Erkenntnis. Echte Erkenntnis, tiefgreifende Erkenntnis, Erkenntnis, die einen Menschen nachhaltig verändert.
Mit dem Begriff der Hölle verbunden ist außerdem die Sicht: „Du hättest das nicht tun bzw. dich nicht so verhalten dürfen. Das war ein Fehler.“
Und genau diese Sicht ist ein Irrtum, denn es handelt sich dabei um einen ganz natürlichen Bestandteil menschlicher Entwicklung. Die Probleme entstehen erst daraus, dass so große Anstrengungen unternommen werden, die Hölle bzw. das wofür das Wort Hölle steht zu vermeiden und zu blockieren.
Die Hölle nach dem Tod ist eine Art Spezialfall: Im Moment des Todes löst sich die Bindung an den Körper und die physische Welt. Mit dieser Bindung lösen sich gleichzeitig eine ganze Reihe von Irrtümern über diese Welt auf. Indem sich diese Irrtümer auflösen erkennt man gleichzeitig, was man im Leben eigentlich aufgrund dieser Irrtümer verpasst hat. Das kann schon ein bisschen bitter sein. Die Irrtümer können sich aber auch schon zu Lebzeiten auflösen, wenn man sich dem, wofür das Wort Hölle stellt, schon zu Lebzeiten stellt. Und das kann zwar durchaus ein bisschen unangenehm sein, aber so schlimm, wie das Wort Hölle suggeriert, ist es bei weitem nicht.
Was sich nun genau hinter der Hölle verbirgt, erfahren Sie in meinem Buch.