Der Irrtum des positiven Denkens: Die Manipulation von Gefühlen und Gedanken
Positives Denken beruht auf der Beobachtung, dass negative Gedanken negative Gefühle auslösen. Und negative Gefühle wiederum verhindern vielfach ein konstruktives Handeln für positive Lebensziele.
Daraus wird geschlossen, dass positive Gedanken künstlich erzeugt werden müssten, um positive Gefühle zu erzeugen und damit konstruktives Handeln zu ermöglichen.
Positives Denken bedeutet damit, an einem bestimmten Punkt manipulierend in die Psyche einzugreifen.
An manipulativen Eingriffen in die Psyche zur Erreichung bestimmter Ziele ist an sich nichts auszusetzen. Die Frage ist nur: Erfolgt der Eingriff des positiven Denkens an der richtigen Stelle?
Wenn man zu bestimmten Zeitpunkten positive Gedanken künstlich erzeugt, dann bedeutet das ja im Umkehrschluss, dass ohne diesen Versuch negative Gedanken da wären, die nun durch das positive Denken verdrängt werden.
Wenn man positives Denken konsequent anwendet, wird man feststellen, dass mit der Zeit ein immer größerer Widerwillen dagegen entsteht – und das zu Recht:
Wenn die Psyche negative Gedanken und Gefühle erzeugt, dann hat sie ihre Gründe. Positives Denken manipuliert die Symptome ohne auch nur ansatzweise in die Nähe der eigentlichen Ursachen zu kommen, geschweige denn diese zu lösen.
Mein Buch „Inneres Wissen“ beschäftigt sich mit der Frage, an welchen Stellen Eingriffe in die Psyche tatsächlich wirksam positive Veränderungen herbeiführen können und an welchen Stellen solche Eingriffe nicht sinnvoll sind.