Die wahre Bedeutung einer mystischen Frage
Vieles, das uns auf „dem Weg“ oder „der Suche“ begegnet, stammt aus völlig anderen Zeiten und Kulturen. Mangels einer aktuellen, wirksamen Entwicklungslehre des Menschen wird es aber doch irgendwie anzuwenden versucht.
So ist es auch mit der Frage „Wer bin ich?“.
Es entstehen auf diesem Wege viele Missverständnisse, weil das Denken jener anderen Zeiten und Kulturen ein völlig anderes ist, als das Gegenwärtige. Gegenwärtig erleben wir eine starke Betonung des rationalen Denkens, die als notwendige Begleiterscheinung mit der Entwicklung der Wissenschaft und der Industrialisierung einhergeht.
In jenen früheren Zeiten oder anderen Kulturen aber herrschte ein anderes Denken vor, ein Denken, das nicht so wörtlich zu nehmen war, sondern eher auf emotionale Teile der Psyche bzw. intuitives Verständnis abzielt.
Die Frage <i>Wer bin ich?</i>, ist mit dem heutigen Denken nicht zu erfassen und es hat auch nicht viel Sinn, sie sich nun wieder und wieder zu stellen. (Womit ich aber niemanden davon abgehalten haben wollte, der das gerne praktisch ausprobieren möchte.)
Die Frage „Wer bin ich?“ zielt auf zwei Dinge ab:
- den wahren Umfang der menschlichen Identität
- Die Stellung des Menschen in der Welt
Beide Punkte sind natürlich eng miteinander verknüpft.
Der <i>normale, gegenwärtige Mensch</i>, so wie er aus Erziehung, Schule und Studium oder Ausbildung hervorgeht, hat eine vollkommen falsche Vorstellung von diesen Punkten.
Er nimmt sich als eher unbedeutendes Körperwesen wahr in mitten einer Welt, die relativ mächtig und statisch erscheint und die vor allem unabhängig von ihm erscheint.
Im Laufe einer bestimmten Entwicklung kann der Mensch erkennen, dass
- seine Identität unendlich viel umfassender ist, als er denkt
- seine Identität nicht auf den Körper beschränkt ist
- seine Identität nicht an den Körper gebunden ist
- die Welt wie er sie erlebt, seine eigene geistige Schöpfung ist
Und diese Punkte zu erkennen, ist der eigentliche Hintergrund der Frage „Wer bin ich?“.
Heute wird die Frage „Wer bin ich?“ aber häufig missverstanden und zwar fatalerweise in einem Sinne, der genau das Gegenteil dessen erreicht, worum es eigentlich geht. Sie führt nämlich dazu, das die eigene Identität angezweifelt wird oder dass Fehlidentifizierungen entstehen.
Aber was wäre heutzutage ein adäquater Weg zur Entwicklung des Menschen und zwar einer Entwicklung, die automatisch auch zu einer neuen Beantwortung der Frage „Wer bin ich?“ führt?
Ich habe einen Weg gefunden, der darauf basiert,
– die tatsächlichen praktischen Probleme des eigenen Lebens, so wie man sie vorfindet, wirklich zu lösen,
– sich seiner Wünsche bewusst zu werden und ihre Erfüllung zu erreichen
– und seine Träume zu verwirklichen.
Wenn man all dies ernsthaft angeht, werden sich nach und nach auch die Vorstellungen zur eigenen Identität ändern und zwar ohne dass man sich mit unverständlichen mystischen Fragen wie „Wer bin ich?“ herumquälen muss.